BetriebsorganisationsplanungProjektdokumentation
Neubau Kinder- und Herz-Zentrum (KHZ)
Mit der Errichtung des Kinder- und Herzzentrums am Landeskrankenhaus Innsbruck durch die tirol kliniken sollte zum einen eine moderne und zukunftsgerichtete Einrichtung für die medizinische Versorgung der Kinder und zum anderen ein, den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werdendes, Zentrum zur Versorgung von Kardio-Vaskulären-Erkrankungen geschaffen werden.
Investitionskosten
€ 175 Mio.
Gesamtfläche
51.280 m²
Gesamtbetten
216
Projektlaufzeit
2005-2015
Modernes Eltern-Kind-Zentrum
Durch den Bau entstand ein (Eltern-) Kind-Zentrum ab dem Anschlussbereich an die Frauen-Kopf-Klinik, das künftig im stationären und tagesklinischen Bereich alle kindlichen und jugendlichen Patienten unabhängig von ihrer Erkrankung aufnehmen, und – entsprechend dem Leitbild „der Arzt kommt zum Patienten“ – den jeweils zuständigen Spezialisten zum Patienten bringen wird und nicht umgekehrt. Dabei bleiben die Betten der einzelnen Fachdisziplinen im Planbettenbestand der jeweiligen Klinik, werden jedoch im Sinne der Zentrumsidee im Neubau örtlich zusammengelegt. Damit entstand eine interdisziplinäre und kinderspezifische Pflegeorganisation, die mehr Qualität bietet und wesentlich flexibler auf saisonale Auslastungsschwankungen einzelner Bereiche reagieren kann. Ebenso wurde in der Planung auf eine spätere gute natürliche Belichtung, eine klare Überschaubarkeit der einzelnen Bereiche und eine durchgängige kindgerechte Gestaltung und Ausstattung geachtet.
Ähnliches gilt für das Herzzentrum, das direkt angeschlossen über eine Magistrale an die Chirurgie entstand und im Gebäude KHZ die Fachdisziplinen Kardiologie, Kinderkardiologie, Herzchirurgie und Radiologie-Diagnostik umfasst und diese an die Disziplinen Gefäßchirurgie, u.a. im Chirurgie-Gebäude, örtlich heranführt. Hier ist vor allem eine koordinierte Nutzung und verbesserte Auslastung besonders teurer medizinischer Großtechnologien wie z. B. Magnetresonanztomographie, Computertomographie, biplane Coronarangiographie und Elektrophysiologie hervorzuheben.
Durch die Schaffung einer pädiatrischen Tagesklinik im Kinderzentrum werden die Normalpflegebetten reduziert und dafür Betten in hochspezialisierten Bereichen wie den Intensivstationen und der Onkologie geschaffen.
Einzigartig in Planung und Umsetzung sind beispielsweise das Konzept der Unterbringung und die Verortung aller der Kinderonkologie zugeordneten Funktionsbereiche im obersten Stockwerk oder die Anordnung von Entbindung, Sectio-OP und Neonatologie in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander, die – zusammen mit den handelnden Personen – in dieser Form eine Spitzenqualität in der Versorgung bieten.
Als logische Konsequenz der räumlichen Verbindung von Frauen-Kopf-Klinik im Osten und Chirurgie im Westen entstand ein langer Baukörper, wobei jedoch durch innere Organisation besonders darauf geachtet wurde, lange Wege zwischen den Funktionseinheiten möglichst zu vermeiden. Die Wegeführung erfolgt durch eine klare Erschließungskonzeption und den Einsatz von Magistralen.
Die Funktionen im Eingangsbereich des Gebäudes erzielen eine Verzahnung zwischen Stadtraum und Krankenhaus. Für die überordnete logistische Versorgung des Areals wurde im zweiten Bauabschnitt des KHZ als zentrale Anlieferungsmöglichkeit ein Wirtschaftshof realisiert.
Interdisziplinäres Kardio-Vaskuläres-Zentrum
Das Objekt wurde aufgrund der sich ergebenden baulichen Zwänge am Areal des Landeskrankenhauses Innsbruck in zwei Baustufen errichtet. Aus bautechnischer Sicht ist einerseits aus Sicht der energetischen Nachhaltigkeit die Niedrigenergiebauweise des Baukörpers und andererseits aus Sicht der künftigen Anforderungen im Laufe des Lebenszyklus des Gebäudes die von vornherein geplante Flexibilität für spätere anderen Nutzungen hervorzuheben.
Projektteam
Mag. David Köhle
„Krankenhausbau wird nicht umsonst als die Königsdisziplin im Hochbau angesehen. Das über 10 Jahre dauernde Neubauprojekt bot alles, was unsere „Planerherzen höherschlagen ließ“: aus betriebsorganisatorischer Sicht eine immense Herausforderung mit zahlreichen Disziplinen, die es „unter ein Dach“ zu bringen galt. Aus medizintechnischer Sicht mehrere Intensivstationen sowie medizinische Großgeräte. Und zu guter Letzt eine Projektdokumentation mit jeweils weit über 100 Planersitzungen und Nutzergesprächen.“