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BetriebsorganisationsplanungMedizintechnikplanungProjektdokumentation

LKH Hall – Neubau Haus 14

Das LKH Hall als zweitgrößtes Krankenhaus des Landes Tirol wird ständig weiterentwickelt und modernisiert. Zu den größten realisierten Projekten gehört das Chirurgiezentrum Hall, das im Dezember 2020 in Betrieb genommen wurde.

Gesamtnutzfläche

29.470 m²

Projektkosten

ca. 71,5 Mio.

Projektlaufzeit BO

2013 - 2021

Im Zuge dieses Projektes wurden folgende Funktionen realisiert: 6 Stationsbereiche (Chirurgie, Unfallchirurgie, Urologie, Gynäkologie, Geburtshilfe inkl. Entbindung, interdisziplinäre Sonderklassestation), Gynäkologische Ambulanz (im Verbund mit der Geburtshilfe und Entbindung), ein Sectio-Noteingriffsraum (im Verbund mit der Geburtshilfe und Entbindung), 6 digitale OP-Säle, ein großer Aufwachbereich, eine Intensivstation inkl. IMCU, eine Tagesklinik inkl. tagesklinischem Aufwachbereich und tagesklinischem OP und ein Wirtschaftshof zur Versorgung des gesamten Areals des LKH Hall.
Auf einer Gesamtnutzfläche von 29.470 m2 stehen 206 Betten zur Verfügung. Der Zeitplan und das Investitionsvolumen von rund 71,5 Millionen Euro konnten eingehalten werden. In das Budget inkludiert sind auch die zwei Geschoße der Tiefgarage mit rund 300 Parkplätzen.

Gesundwerden und Gesundbleiben

Durch eine helle und freundliche Atmosphäre soll das Gesundwerden und Gesundbleiben bestmöglich gefördert und den MitarbeiterInnen ein angenehmes Arbeitsumfeld geboten werden. Ca. 99 % der Räume haben Tageslicht und die Beleuchtung der Räumlichkeiten ist auf den Zweck des Raumes abgestimmt. In allen Zimmern der Intensivstation und im Aufwachbereich wurde eine dynamische Lichtsteuerung, welche die Farbtemperatur dem Tagesverlauf angleicht, ausgeführt.
Ein weiteres bauliches Highlight stellt neben den bereits angeführten Funktionsbereichen eine 60 Meter lange Magistrale dar, welche den Neubau mit dem Altbestand über die Milserstraße verbindet.

Im Erdgeschoß ist ein großzügiger Eingangsbereich mit Portierloge, An- und Abmeldung, Cafeteria/Kiosk und Andachtsraum vorgesehen. An Funktionsbereichen ist die Gynäkologische Ambulanz, die Entbindung (inkl. Sectio-Notfallseingriffsraum), die Geburtshilfliche, sowie eine Standard-Pflegestation sowie eine interdisziplinäre Tagesklinik samt tagesklinischem OP-Saal vorgesehen. Jeder Bereich verfügt zur besseren Orientierung über einen separaten Zugang. Gemeinsam genutzte Räume befinden sich in den jeweiligen Verbindungsspangen. In der Eingangshalle gibt es einen Zugang zum Patientengarten.

Einfache Orientierung

Im ersten Obergeschoß dockt die Magistrale als Verbindung zum Haus 10 an das Gebäude Haus 14 an. In diesem Geschoss befinden sich 3 Standard-Stationen, eine interdisziplinäre Sonderklasse-Station sowie die notwendigen, gemeinsamen Nebenräume. Die Mittelhalle ist durch das durchgehende Atrium belichtet. Von jedem Gang ist der Blick ins Freie gegeben. Weiters ergibt sich dadurch eine einfache Orientierung, da die Zugänge zu den Stationen klar getrennt werden. Die um die Innenhöfe gruppierten Funktions- und Nebenräume sind über ebendiese großzügig belichtet. Die Magistrale ermöglicht durch die transparente Ausführung einen Ausblick in die Umgebung. Die Breite ist so gewählt, dass zwei Betten kreuzen können.
Im zweiten Obergeschoß befinden sich der OP-Bereich, eine interdisziplinäre Intensivstation sowie der interdisziplinäre Aufwachbereich. Das Geschoß ist als H-Form ausgebildet; der OP-Bereich ist im Norden, der Aufwachbereich im Südwesten und die Intensivstation im Südosten verortet. Dadurch entstehen kurze Wege zwischen OP-Bereich, Aufwachbereich und Intensivstation. Die innenliegenden Gänge werden über die Mittelhalle belichtet.
In den Untergeschoßen befinden sich der arealzentrale Wirtschaftshof samt Euro-Norm-LKW tauglicher Einfahrt mit allen notwendigen Lagerflächen, weiters die gebäudezentralen Ver- und Entsorgungsflächen, die Personalgarderoben, Administrationsräume (belichtet über Innenhof), Technikflächen und eine Tiefgarage, die mit den Bestandstiefgaragen des Haus 10 und der UMIT verbunden ist. Weiters wurde ein Technik-Kollektorgang und als Alternative zur oberirdischen Magistrale ein Verbindungsgang zwischen dem Haus 14 und dem Haus 10, in dem vorwiegend Materialtransporte abgewickelt werden sollen, realisiert.

© e+e/S. Trafojer

Projektteam

Mag. David Köhle

Mag. David Köhle

Projektleitung

„Aufgrund der vielen unterschiedlichen Disziplinen war die Umsetzung des neuen Chirurgiezentrums Hall ein herausforderndes, aber auch gleichzeitig sehr schönes Projekt. Nach unzähligen Abstimmungen und Sitzungen konnten Nutzeranforderungen bestmöglich gesammelt und in einem freundlichen und herausragenden Neubau optimal umgesetzt werden.“

Mag. Dr. Hannes Moser

Projektplanung

„Bei der Planung wird darauf geachtet, dass Räume für Patientenversorgung und Personal am Tageslicht zu liegen kommen und Nebenräume innenliegend angeordnet werden. Dadurch wird eine angenehme Arbeitsumgebung geschaffen, sowie die effektive Ausnutzung des Baukörpers erzielt. Zur Schaffung einer möglichst klaren Orientierung im Gebäude wird durch Maßnahmen wie Strukturierung der Verbindungswege, Farbgestaltung und Patientenleitsystem eine gute Übersichtlichkeit angestrebt. Die Ausführung aller Funktionsbereiche erfolgt weitestgehend nach standardisierten, betriebs-organisatorischen Planungsvorgaben, die intensiv mit den künftigen Nutzern abgestimmt wurden.“

Mag. Dr. Hannes Moser
Ing. Wolfgang Huter

Ing. Wolfgang Huter

Projektleitung

„Die Mitgestaltung eines Chirurgiezentrums, welches komplett neu „auf der grünen Wiese“ gebaut wird, war wirklich außerordentlich und aufregend. Die Vielfalt der medizintechnischen Anforderungen konnte in zahlreichen interprofessionellen Abstimmungsgesprächen erhoben werden und wurde in das Gesamtkonzept eingearbeitet und umgesetzt. Durch eine Ausgewogenheit an neuanzuschaffenden Geräten und Weiternutzung von bewährten Systemen haben wir einen außerordentlich hohen medizinischen Standard unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit zu erreicht. Mich persönlich freuen die vielen positiven Rückmeldungen, dass es in allen Bereichen gelungen ist, hochprofessionelle Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal und ein bestmögliches Umfeld für PatientInnen zu schaffen.“