© tirol kliniken PR-Abteilung/G. Wett

BetriebsorganisationsplanungMedizintechnikplanungProjektdokumentation

Landeskrankenhaus Innsbruck / Univ. Klinik Innsbruck – Neubau Innere Medizin Süd

Ein Leuchtturmprojekt, das Lehre, Forschung und vor allem PatientInnenversorgung mit Synergien zentral in einem hochmodernen Gebäude, nachhaltig und umweltbewusst auf dem höchsten Stand der Technik unterbringt.

Nettogrundfläche

ca. 7.500 m²

Projektkosten

ca. € 71. Mio.

Intensivbetten

17

Mit dem Abriss und dem anschließenden Neubau des aus dem Jahr 1953 stammenden Gebäudes der Inneren Medizin Süd am Landeskrankenhaus Innsbruck wurde der Grundstein für eine zentrale medizinische Versorgung und Standortentwicklung sowie für translationale Forschung und PatientInnenversorgung gelegt.

Der Architekten-Wettbewerb hat im Jahre 2008 im Rahmen eines 2-stufigen Verfahrens stattgefunden, im Anschluss wurde mit den Planungs- und darauffolgenden Bautätigkeiten begonnen. Eine Inbetriebnahme erfolgte Ende 2017/Anfang 2018.

Auf Basis des medizinischen Konzeptes sowie im Sinne der Zentrumsbildung wurden im Rahmen der betriebsorganisatorischen Planung im Neubau Innere Medizin Süd zusammenhängende Funktionsbereiche der Univ.-Kliniken für Innere Medizin für PatientInnen und Personal geschaffen, um eine optimale Qualitätserbringung bei der medizinischen Patientenversorgung, kurze Wegeführung für Patienten und Personal sowie räumliche und personelle Synergien zu erzielen.

Weiters wurden im Rahmen der architektonischen und baulichen Gestaltung die angrenzenden Gebäudeteile, das sibd der Bauteil Innere Medizin Nordtrakt sowie der Flachbau Frauen- und Kopfklinik, respektive deren Niveauunterschiede miteinbezogen, so dass zum einen oberirdisch ebenengleiche Verbindungen und eine klare Strukturierung sämtlicher Personenwege hergestellt werden konnten. Zum anderen wurde der Neubau Innere Medizin Süd in den unteren Geschoßen an das unterirdische Gangsystem angebunden, um auch hier kurze, optimale Transportwege für PatientInnen, Waren- und Güter zu erzielen.

Das Gebäude Innere Medizin Süd besteht aus zwei unterirdischen und sieben oberirdischen Geschoßen, wobei jene Funktionsbereiche mit hoher Patientenfrequenz im Erdgeschoß sowie ersten und zweiten Obergeschoß konzentriert untergebracht wurden.

In den beiden Untergeschoßen erfolgt die gesamte Waren- und Güteranlieferung und Entsorgung sowie stehen ausreichend Lager- und Archivflächen zur Verfügung. Die Technikflächen wurden im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz im ersten Untergeschoss angesiedelt. Eine zentrale Gewebebank zur Aufbewahrung von Gewebe für diagnostische, therapeutische und wissenschaftliche Zwecke ist ebenso an dieser Stelle für das gesamte Landeskrankenhaus Innsbruck vorgesehen.

Zentrumsmedizin, translationale Forschung und PatientInnenversorgung auf dem neuesten Stand

Um dem Zentrumsgedanken sowie dem Leitgedanken der Patienten- und Kundenorientierung der tirol kliniken gerecht zu werden, wurden hinsichtlich der Planung und betriebsorganisatorischer Abläufe Behandlungszentren für spezifische Patientengruppen geschaffen. So wurde beispielsweise mit dem „Comprehensive Cancer Center Innsbruck (CCC-I)“ im G2 ein onkologisches Behandlungszentrum realisiert. Die Zubereitung der in diesem Zusammenhang erforderlichen Zytostatikaprodukte erfolgt im GMP-Bereich G5 des Neubaus, wo Arzneimittel und Wirkstoffe entsprechend den Richtlinien der „guten Herstellpraxis“ produziert werden. So können Transportwege und somit auch die Wartezeiten für Patienten möglichst kurzgehalten werden.

Interdisziplinäre Forschungsflächen der medizinischen Universität Innsbruck wurden im Obergeschoss G4 verortet, welche aufgrund ihrer räumlichen Einteilung flexibel nutzbar und daher die Zuteilung projektbezogen nach leistungsorientierten Vorgaben der medizinischen Universität Innsbruck vorgenommen werden kann.

Einen wesentlichen zentralen hochspezialisierten Teil des Neubaus Innere Medizin Süd stellt die Intensivstation des Departments für Innere Medizin im G3 mit insgesamt 17 Intensivbetten dar. In insgesamt sieben Bettenzimmern werden PatientInnen mit schwerwiegenden internistischen Erkrankungen auf dem höchsten Stand der Technik mit modernen medizintechnischen Geräten behandelt. Der Notfall- und Stationsbereich des Departments für Innere Medizin befindet sich im benachbarten Gebäude Medizinzentrum Anichstraße, sodass bei Bedarf ein PatientInnentransfer umgehend auf kurzem Wege erfolgen kann.

Im Erdgeschoß ist der Ambulanzbereich der Univ.-Klinik für Dermatologie, im ersten Obergeschoß der Ambulanzbereich des Departments für Innere Medizin verortet. Die Notfallversorgung dieser beiden Bereiche ist im angrenzenden Gebäude Medizinzentrum Anichstraße angesiedelt und über das zentrale Stiegenhaus angebunden. In der ambulanten Versorgung liegt der Schwerpunkt auf der prä- und postoperativen Behandlung und der spezialambulanten Versorgung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit, barrierefrei, nachhaltig

Im Sinne einer optimalen Patientenversorgung wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen medizinischen Berufsgruppen und Fachbereiche gefördert. Betriebs-organisatorisch und baulich wurde daher danach gestrebt, die unterschiedlichen Gebäude am Landeskrankenhaus Innsbruck optimal miteinander zu verbinden und Funktionsbereiche mit gemeinsamen Schwerpunkten in Zonen, sei es für Forschung, Patientenbehandlung oder Medikamentenherstellung, zusammenzufassen. Entsprechend wurde der Neubau Innere Medizin Süd an das arealweite unterirdische Gangsystem angebunden, oberirdisch erfolgte die Anbindung an die Magistrale, die das LKI-Areal in Ost-West Richtung verbindet.

Da barrierefreies Bauen im Gesundheitswesen einen ganz besonderen Stellenwert hat und auch durch den Wandel der Bevölkerungsstrukturen gesellschaftlich immer mehr an Bedeutung gewinnt, wurden hinsichtlich der speziellen Anforderungen bereits in der Planungsphase intensive und regelmäßige Abstimmungen mit Vertretern der Behindertenorganisationen vorgenommen, um die bauliche Infrastruktur für alle Kunden und Mitarbeiter autonom nutzbar zu gestalten.

Durch eine vorausschauende Planung wurde das Gebäude flexibel und nachhaltig gestaltet und bietet somit optimale Anpassungsmöglichkeiten hinsichtlich einer künftigen Änderung der Bedürfnisse von medizinischer Versorgung, Forschung, Lehre und Ausbildung. So können nachträgliche Adaptionskosten stark reduziert oder sogar vermieden werden. Ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz konnte weiters durch die Fassadengestaltung und die Gebäudetechnik erzielt werden.

© tirol kliniken PR-Abteilung/G. Wett

Projektteam

Mag. David Hechenberger

Mag. David Hechenberger

Projektleitung

„Mit diesem Neubau Innere Medizin Süd konnten zum einen zentralisiert patientenorientierte und personalisierte Behandlungsbereiche und zum anderen für Forschung und Lehre hochmoderne Labore für eine „gute Herstellpraxis“ geschaffen werden. Als Betriebsorganisationsplaner an der detaillierten Planung eines so essenziellen Bestandteils der Universitätsklinik Innsbruck vom ersten Planungsschritt bis zur Inbetriebnahme beteiligt zu sein, motiviert für künftige Projekte und zeugt von der Wichtigkeit der Betriebsorganisationsplanung innerhalb der Realisierung von umfassenden Projekten im Krankenhausbau.“