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BetriebsorganisationsplanungMedizintechnikplanungProjektdokumentation

Landeskrankenhaus Hall – interdisziplinäre Onkologische Tagesbetreuung

Die Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen stellt einen Schwerpunkt des Landeskrankenhaus Hall dar. Mit Umsetzung dieses Projekts konnte ein zukunftsweisender, interdisziplinär genutzter Bereich realisiert werden.

Gesamtkosten

ca. € 1,3 Mio.

Projektfläche

ca. 640 m²

Jährliche Therapien

ca. 1500

Nach Aussiedelung des Aufwachbereiches und der Intensivstation in den Neubau Haus 14 war es das Ziel, in den freien frei gewordenen Flächen eine interdisziplinäre Onkologische Tagesbetreuung (OTB) am Landeskrankenhaus Hall mit 10 Behandlungsplätzen zu realisieren. Im interdisziplinären Bereich wurden die Fachrichtungen Innere Medizin, Urologie, Gynäkologie und Chirurgie untergebracht.

Leistungserbringung an einem Ort

Durch die Verortung des Therapie-Managements, Tumorboards, von Chemotherapien und verschiedenen ambulanten Beratungen an einem Ort kann ein sehr großer Mehrwert für die Patientenbetreuung geschaffen werden.

Im Bereich der ehemaligen Aufwachstation des LKH Hall im Haus 10 Haupttrakt G2 werden die Räumlichkeiten für die Patientenvorbereitung zur Chemotherapie (Blutabnahme, etc.) untergebracht. Diese Räumlichkeiten werden vorrangig vormittags bespielt. Aus diesem Grund werden hier der Patientenwartebereich und ein Bereich für Blutabnahmen durch das Pflegepersonal im Stützpunkt eingeplant. Zwischen 08.00 und 11.00 Uhr herrscht ein geplanter, hoher Gleichzeitigkeitsfaktor beim Personal. Für sämtliche Fachrichtungen werden daher eigene Arztzimmer benötigt. Aufgrund des Platzangebotes muss ein Teil der Arztzimmer im ehemaligen Bereich der Intensivstation untergebracht werden.

In der ehemaligen Intensivstation werden die Räumlichkeiten für die Verabreichungen von Zytostatika eingerichtet. Die Prozesse der Bestellung sowie der Anlieferung von Zytostatika aus Innsbruck bleiben durch die Umbaumaßnahmen bestehen. Grundsätzlich werden die 10 vorhandenen Plätze wie folgt verteilt: Innere Medizin 4 Plätze, Chirurgie 3 Plätze, Urologie 2 Plätze und Gynäkologie 1 Platz. Da der Personalbedarf und die Personalprozesse (Abläufe) wie im Ist-Bestand bestehen bleiben sollen, wurde durch die Anordnung der Räumlichkeiten und die funktionelle Organisation eine optimale Lösung ausgearbeitet.

Nach Inbetriebnahme Haus 14 konnte nun durch die Schaffung dieser interdisziplinären onkologischen Tagesbetreuung am Landeskrankenhaus Hall die Umstrukturierung des Bestand Haus 10 begonnen werden.

Kosteneffiziente Medizintechnik: Bestandgeräte und Neuanschaffungen

Aus medizintechnischer Sicht wurde nur sehr wenig an neue Versorgungsmedien benötigt. Durch das Weiterverwenden der Medienbrücken aus der alten Intensivstation konnte im gesamten Infusionsbereich auf haustechnische und elektrotechnische Neuinstallationen verzichtet werden.  Insgesamt orientierte sich die MT daran, die vorhandenen Bestandsgeräte weitestgehend weiterzuverwenden. Hinsichtlich der Infusionspumpen wurde hier komplett auf das neue System im Haus – in Anlehnung an Haus 14 – umgestellt.

Neben den vorhandenen Hand- und Fuß-Kühlgeräte zur Erleichterung der Chemotherapien und zur Vorbeugung von Nervenschädigungen, wurden hier erstmals auch Kopfkühlhauben eingesetzt. Des Weiteren wurde auch hier erstmals ein Lichttherapiegerät zur Behandlung von Hautirritationen und Schädigungen durch die Chemotherapien zur neuen Ausstattung, geplant.

Um die Verweildauern der Patient:innen, in der Infusionsambulanz (6-8 Std.), angenehmer zu gestalten, kommen hier teilweise komplett neue Infusionsliegen, welche entsprechenden Komfort bieten, zum Einsatz.

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Projektteam

Mag. David Köhle

Mag. David Köhle

Projektleitung

„Die Errichtung eines interdisziplinären Bereiches stellt immer eine interessante Herausforderung dar, da die Wünsche und Vorstellungen verschiedenster Fachbereiche kombiniert werden müssen. Mit dem Projekt OTB Hall ist uns trotz straffem Kostenrahmen und eingeschränkter baulicher Möglichkeiten ein für alle Seiten sehr zufriedenstellendes Ergebnis gelungen, welches auch das „Weiterleben“ des schönen Altbaus Haus 10 sichert.“

DI (FH) Frank Weirich

Projektleitung

„Kosteneffizienz und hochwertige, medizintechnische Ausstattung schließen einander nicht aus. Wo es ging, haben wir Bestandgeräte weiterverwendet, wo es medizinisch sinnvoll war, wurden unsererseits Neuanschaffungen getätigt. Die ursprünglichen MT Kosten von ca. 10% der gesamten Kosten wurden aus diversen Gründen nicht voll ausgeschöpft.

Insgesamt haben wir hier ein sehr gutes Projekt, wie immer mit Hauptfokus auf die Betroffenen geschaffen.“

DI (FH) Frank Weirich