© e+e / R. Schwaiger

Medizintechnikplanung

Ersatzbeschaffung von 3 Elektronenlinearbeschleuniger

Strahlentherapie umfasst die Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen. Der eigentlichen Therapie geht ein komplexer Planungsprozess, die Bestrahlungsplanung, voraus. Eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Strahlentherapie ist die vollständige Erfassung der Tumormasse mit möglichst wenig umgebendem Normalgewebe. Das wird mittels hochenergetischer Strahlung, welche von außen auf den Körper einwirkt, aber deren Wirkung erst tiefer im Gewebe umgesetzt wird, erreicht.

Bauzeit

6 Jahre

Austausch

im Betrieb

Diese hochenergetische Strahlung wird beim LINAC (linear accelerator) in Form von Elektronenstrahlung, welche direkt auf den Patienten triff, oder in Form von Röntgenstrahlung (Photonen), welche entsteht, wenn die Elektronenstrahlung auf ein Target gelenkt und abgebremst wird, erzeugt. Diese Strahlung wird nur für kurze Zeiten (Sekunden – wenige Minuten) erzeugt, wenn sie zur Bestrahlung benötigt wird. Ansonsten ist beim LINAC keine Strahlung vorhanden. Das mögliche Bestrahlungsfeld ist maximal 40×40 cm groß und kann bis auf 1×1 cm reduziert werden. Die eigentliche Bestrahlung kann im Submilimeterbereich positioniert werden.

Medizintechnik auf modernstem Niveau

Die Strahlenquelle des LINACs kann um die Patient:innen herumgedreht werden. Dies erlaubt die Bestrahlung mit mehreren Feldern aus unterschiedlichen Richtungen. Das Bestrahlungsfeld wird aus jeder Einstrahlrichtung mit Hilfe von Strahlbegrenzern (Kollimatoren, Lamellenkollimatoren) individuell der Form des Tumorvolumens angepasst. Diese Metalllamellen werden auch in der Bewegung um die Patient:innen so gesteuert, dass möglichst nur der Tumorbereich von der Strahlung getroffen wird. Die korrekte Form des Bestrahlungsfeldes wird vor der ersten Bestrahlung überprüft, indem die Form eines vom LINAC erzeugten Lichtfeldes mit der Planvorgabe verglichen wird. Der ganze Bestrahlungsablauf wird von einem Computersystem überwacht und die Bestrahlung wird jeweils nur frei gegeben, wenn alle vorgegebenen mit den tatsächlich eingestellten Parametern übereinstimmen. Die korrekte Bestrahlung wird mittels eines, in den neuen Anlagen integrierten CT Bildgebungssystems (Cone Beam CT), überwacht und dokumentiert. Zur Überwachung des Ablaufes und als Sicherheitseinrichtungen sind zusätzliche externe Komponenten wie, diagonal angeordnete Röntgenstrahler und Detektoren, Positionsüberwachungen mittels Laser und Kameras und RFID Technologie zur Patient:innenerkennung und das an diese Patient:innen individuell angepassten Zubehöres vorhanden.

Projektteam

Ing. Ralf Schwaiger

Ing. Ralf Schwaiger

Projektleitung

„Ein echtes Großgeräteprojekte ist mit einer gesamten Laufzeit Seitens der e+e MT-Planung nach 5 Jahren, 7 Monaten und 3 Tagen fertig umgesetzt. Der Austausch von 3 kompletten Linearbeschleunigern an der Universitätsklink Innsbruck ermöglichte mir als MT-Planer neue und interessante Einblicke in die Welt der Strahlentherapie. Eine Möglichkeit die nicht oft in diesem Ausmaß vorkommt. Durch die lange Bauzeit ergaben sich im Projekt die Herausforderungen, Weiterentwicklungen der Lieferanten in die laufenden Baumaßnahmen mit aufzunehmen und umzusetzen. Über die Jahre eine höchst interessante Projektabwicklung. Jederzeit wieder gerne.“